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Einschätzung Cludes

14. Oktober 2009

Näher angeschaut: Cludes Versandhandels- & E-Commerce-Software

Wenige Tage vor der MOW machten einige Eigenwerbe-Postings in Xing auf Cludes aufmerksam. Cludes ? Eine neue Versandhandelssoftware von der man noch nichts gehört hat? Zudem noch mit auf den ersten Blick hochinteressanten Preis-Leistungs-Verhältnis? Grund genug für uns, diese direkt ein wenig unter die Lupe zu nehmen…

Grundsätzliches:

Cludes wurde entwickelt von q-nic communications, seit 10 Jahren auf dem Markt. Technisch handelt es sich um eine Programmierung in Perl mit einer MySQL-Datenbank. Wichtig zu beachten, dass Cludes davon ausgeht, das führende System zu sein, sprich Kunden, Artikel und Lagerdaten zu verwalten und damit die Vertriebskanäle zu füllen – genauso, wie es der Versandhändler gewohnt ist, was aber nicht bei allem, was aus der E-Commerce-Ecke an Systemen kommt, so gehandhabt wird.

Zwar gibt man sich bei q-nic / Cludes selbstbewusst und postuliert, dass die Software auch für grosse Anwendungen geeignet sei, doch machen

  • die angebotenen Preismodelle (ab 500 Aufträge bis max 5000 Aufträge – im Monat, nicht am Tag, danach recht grosser Preissprung) wobei insbesondere die Mietlösung angeboten wird, auch wenn Cludes prinzipiell auch als Kaufvariante erhältlich ist
  • die verwendete Datenbank
  • als auch die Tatsache, dass Cludes zwar auch als Server-Installation machbar ist, primär aber  als Hosting-Lösung und Webapplikation vermarktet wird

deutlich, dass derzeit eher der kleinere oder mittlere Versandhändler als Zielgruppe im Visier zu sein scheinen.

Versprochener Leistungsumfang…

Sehr interessant ist auf jeden Fall der im Standard enthaltene Leistungsumfang:

  • Kundenverwaltung
  • mehrsprachige Artikelverwaltung inkl Lizenzverwaltung und Bestellvorschlag
  • Lagerverwaltung
  • Retourenverwaltung
  • Debitorenbuchhaltung
  • Schnittstellen zu Amazon, Ebay, Yatego sowie zahlreichen Preissuchmaschien
  • Reporting

– alles in der Grundversion vorhanden.

Kostenpflichtige Zusatzmodule gibt es einerseits zu diversen Shopsystemen: Cludes-Webshop, osCommerce, XT-Comerce, Oxid. Ferner zur Bonitätsprüfung – wobei der dort ausgewählte Partner Schufa sicherlich im Versandhandel nicht für jeden erste Wahl wäre, aber dies ist sicherlich auch ein wenig Geschmacksfrage bzw Frage der persönlichen Erfahrungen. Des weiteren lassen sich Zusatzmodule zu weiteren Zahlungsanbietern buchen sowie zum Kontenabgleich mit der Bank. Ferner sind Schnittstellen zu DHL Easylog, Hermes, GLS, UPS und DPD erhältlich sowie eine umfangreiche Kassen-/POS-Lösung.

Zu erwähnen, für den klassischen Versandhändler eigentlich selbstverständlich, aber bei Systemen aus der Onlineecke nicht immer ganz so selbstverständlich noch die umfangreiche Benutzer-Rechte-Verwaltung.

…der Eindruck des Anwenders…

Natürlich lässt sich im Zuge eines Blicks in die online gestellte Demoversion bzw auf einer Messe ein System nicht umfassend durchtesten. Auf den ersten Blick scheint jedoch alles was versprochen wird da zu sein und zu funktionieren. Wie gut und akkurat das System in Bezug auf die eigenen Prozesse läuft,  kann man sicherlich nur mit einem umfangreichen Test herausfinden. Hierzu bietet Cludes mittlerweile eine kostenfreie 30-Tage-Testversion an.

Wenig gefällig gestaltet sich allerdings auf den ersten Blick das Admin-Menu und die Erfassmasken. Diese wirken so, wie halt ein Admin-Menu eines Webshops ausschaut – alle Felder irgendwie gleich groß, gleich wichtig oder unwichtig…. Da sehnt man sich fast in die Vor-Windows-Zeiten der „green screens“ mit ihrer ausgeklügelten Datensparsamkeit zurück. Aber wohlgemerkt – andere Systeme wirken ähnlich.

Bedienbarkeit per Tastaur inkl Shortcuts soll zwar gegeben sein, erschliesst sich aber zumindest nicht intuitiv. Insofern wäre es sicherlich interessant  eine Erfasserin mit 100 Bestellscheinen davor zu setzen und erfassen zu lassen.. So tief sind wir dann aber noch nicht eingestiegen. Bisschen schwach auf der Brust scheint das Reporting zu sein, was die vorkonfigurierten Reports angeht – wobei die Macher von Cludes einen aufgeschlossenen Eindruck machen und Wünsche aus der Praxis sicherlich einfliessen lassen.

…und die Preise

Was Cludes auf jeden Fall anschauenswert macht, ist das Preis-Leistungsverhältnis.

Das wie ausgeführt umfangreiche Grundmodul ist für 29,95 € im Monat (bis 500 Aufträge) über 49,95 € (bis 1000 Aufträge) bis hin zu 99,95  € bei max 5000 Aufträgen im Monat erhältlich – je inkl Hosting und Support. Darüber wird’s allerdings teuer – 399 Euro im Monat bei über 5000 Aufträgen bzw als Kaufvariate gut 9500 Euro sind schon eine ordentliche Hausnummer. Hinzu kämen noch 15 bis 19,95 € für eine Schnittstelle zu XT, OsC oder Oxid oder eben der Cludes-Webshop inkl Anbindung für gleichfalls 20 Euro. Schnittstellen zu Versanddienstleistern oder speziellen Paymentsystemen kosten je zwischen 5 und 15 Euro. POS-System, CallCenter-Modul und Rollen/Rechteverwaltung schlagen gleichfalls noch mal mit je 15 Euro zu buche. Bisschen unglücklich, dass für Kontenabgleich und Lastschrifteinzug jeweils 10 Euro fällig würden – so was ist eigentlich erweiterter Standard. Generell aber fühlt man sich sicherlich nicht so über den Tisch gezogen, wie dies bei dem ein oder anderen Wettbewerber der Fall ist, bei dem man manchmal das Gefühl hat, bei unbedingt notwendigen Zusatzmodulen gehörig abgezockt zu werden.

Fazit:

Cludes macht für einen „Newcomer“ in Sachen Funktionalität einen erstaunlich umfangreichen, professionellen und durchdachten Eindruck. Die Gestaltung des Backends ist hingegen für jemanden, der nicht mit den Onlineshop-Backends groß geworden ist und diese manchmal etwas nervig findet ein wenig enttäuschend und auch manche Funktionalität ist sicherlich ausbau- und erweiterungsfähig.

Insbesondere aber für den kleineren Versandhändler ist Cludes eine interessante und auf jeden Fall ansehenswerte Alternative zu im Leistungsumfang doch limitierten kleineren Lösungen und kostspieligeren grösseren Playern.

Rechnet man einmal zusammen, bekommt man also ein professionell wirkendes System inkl Webshopschnittstelle bzw Webshop und einigen Zusatzmodulen als kleinerer Händler bis 1000 Aufträge für unter 100 Euro monatlich – aber auch als Händler mit 5000 Aufträgen im Monat kommt man zu Kosten weg, die anderswo schon der Wartungsvertrag verschlingen würde. Nicht ganz nachvollziehbar dann allerdings der erheblich Preissprung sobald es über die 5000 Aufträge geht. Und natürlich ist eine Miet- und Hosting-Lösung nicht jedermanns Sache – aber dafür besteht ja zumindest die Option zukaufen und selbst zu installieren. Insofern darf man gespannt sein, wie der Markt die Software annehmen wird und wen man künftig als Referenzen lesen darf und was man an Erfahrungsberichten hören wird.

Über andere Einschätzungen bzw Ergänzungen würden wir uns an dieser Stelle sehr freuen.

Wenn wir Ihnen bei der Auswahl des für Sie passenden Systems helfen können, scheuen Sie bitte nicht, uns zu kontaktieren. Mehr Infos zu unseren Beratungsleistungen, auch schon für kleinere Onlineshops oder Existenzgründer, erhalten Sie HIER.

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4 Responses to Einschätzung Cludes

  1. admin on 31. Oktober 2009 at 10:37

    Bezüglich unserer Kritik an der Preisgestaltung hatte uns Herr Langheim von q-nic noch folgende Information zukommen lassen, die wir natürlich gerne weiter geben:

    „Bezüglich der Kritik an dem Preismodell für Kunden die mehr als 5.000 Aufträge haben, haben wir uns überlegt, dass die Produkte auch kombiniert werden können. Daher ein Kunde der 10.000 Aufträge wünscht kann auch einfach 2x CLUDES 5.000 erwerben (oder z.B. 1x 5000+ 1×500). Die Leistungen (Aufträge, Speicherplatz für Bilder etc.) werden dann in einem Account summiert. „

  2. Eindrücke von der Mailorder World 2009 on 7. April 2011 at 21:12

    […] zu lassen. Interessant in diesem Zusammenhang für uns die Livepräsentations der ERP-Systeme Cludes und Actindo, die wir bislang noch nicht kannten. (Einschätzungsbericht folgt in den nächsten […]

  3. […] bietet, anders als die Wettbewerber Cludes oder PlentyMarkets, im Übrigen keinen eigenen Webshop an, sondern präferiert (Dank kostenloser […]

  4. 3MO eBusiness on 26. April 2011 at 20:17

    […] wie Plenty oder Actindo messen kann und auch nicht über die Ressourcen eines Newcommers wie Cludes verfügt. Derzeit sind mit 3MO 1 bzw 2 Referenzkunden live, weitere in der Pipeline. Vor diesem […]

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